2.10.2008- The Wombats und Kitchen Knife Wife live im Schlachthof Wiesbaden

Die Wombats, im Oktober im Schlachthof. Es war der 4. April als ich diese Nachricht auf der Schlachthofinternetseite las. Höchsterfreut teilte ich dies Helena mit, wir machten uns seelisch auf das Rifleskonzert den daurauffolgenden Tage bereit. (übrigens auch auf diesem Blog enthalten) Doch die Zeit verging und immer mehr vergaß ich das Konzert bis sich schließlich einen Monat vorher keine Begleitung auffinden lies. Immer wieder liefen die Wombats als Hintergrundmusik in irgendeiner Fernsehsendung und meine Laune ging bergab. Doch Wombats in Wiesbaden und Caro nicht dabei... das passte einfach nicht. Und weil das Glück es gut mit mir wollte schrieb Jule mich 3 Tage vor dem Konzert an. Was ich denn am Donnerstag vorhätte und ob ich nicht Lust hätte die Ferien mit einem Konzert zu beginnen. Ja das hatte ich. Und wie erst. Am letzten Schultage vor den Herbstferien, der auch der Konzerttag war, machten Jule und ich uns zusammen mit Laura, Babsi und Tallulah auf den Weg die Karten zu kaufen. Es gab noch welche und wir waren sehr erleichtert. Dann einigten wir uns darauf uns um halb sechs vor dem 60/40 am Schlachthof zu treffen.
Ich war die Erste, die eintrudelte und so unterhielt ich mich noch mit dem lieben Sammelhans. Dem Hausmeister, Flaschenaufsammler und einfach die gute Seele des Schlachthofs. Er gab mir Knabberzeugs und war schon ganz begeistert von den netten und gutsingenden Wombats. 1000 von 2000 Karten wurden verkauft. Meiner Meinung nach sehr viel.
Dann traf Tallulah ein. Weil wir nicht ganz sicher waren wann denn Einlass war, begaben wir uns schonmal vor die Tür. Erste Reihe olé. Leider muss ich sagen, dass ich bei meiner Größe sonst auch keine andere Chance habe, den Act für den ich Geld ausgegeben habe, zu sehen. Später kamen auch noch die anderen 3 und wir entdeckten unser Wort des Tages: "individuell". Es war echt lustig anzusehen wie wirklich alle Menschen gleich aussahen. Doch genug davon. Einlass sollte um 19 Uhr sein. Funktionierte natürlich wie immer nicht pünktlich aber was soll's. So wurden wir eben im Regen nass. Nach dem Konzert würden wir eh wie das Letzte aussehen. Ich kam also in die Halle und stationierte uns an die Stelle, bei der ich Tord, den Bassisten, die meiner Meinung nach immer die tollsten sind, vermutete.
Kurz darauf legte auch schon Kitchen Knife Wife los. Eine wirklich sehr sehr sehr gut aussehende Vorband. Bei der bis auf den bildhübschen Keyboarder fast alle gleich aussahen. Australier. Ihre Musik klang live sehr gut. Zwar ein totaler Kontrast zu den Wombats aber doch entspannend und schön anzuhören, es fehlte vielleicht etwas der Höhepunkt in den Liedern. Irgendwie hatten Kitchen Knife Wife schon wieder etwas sehr ulkiges. Sie erinnerten mich stark an die 60er. Immer wieder sangen sie "badaba" oder ähnliches ins Mikrofon und bewegten ihre Köpfe dazu. Das Hawaii-/Flannelhemd des Keyboarders wollen wir mal rauslassen. Doch man konnte es ihnen irgendwie nicht übel nehmen.






Dann kam eine unbedingt zu erwähnende Umbauphase. Noch nie habe ich so eine gute Musikauswahl erlebt. Während alle auf die Wombats warteten, tanzten Jule und ich wie wild zu Noah and the Whale, Friendly Fires, Arctic Monkeys, sowie MGMT mit meinem Lieblingslied Kids. Ein Hoch auf den wunderbaren Menschen, der diese Auswahl getroffen hat!

Dann kamen die Wombats und die Bühne glich einem Kinderparadies. Hinten in der Ecke befand sich eine riesengroße (ich würde auf 4 Meter tippen) aufblasbare Eule und auf den Verstärkern, die übrigens auch sehr schön und bunt waren, befanden sich Zimmerdiscokugeln sowie ein Kuscheltier.
Die Herren begaben sich also auf die Bühne und meine Vermutung stellte sich als richtig heraus und Tord stand direkt vor mir. Dan (Schlagzeuger) und Murph (Sänger und Gitarrist) folgten ihm dann zu meiner Freude auch ans Mikrofon und legten mit ihrem Acapella-Song "Tales Of Girls, Boys and Marsupials" los. Ein sehr guter Anfang, der noch dazu bestätigte, dass jeder der 3 Liverpooler ziemlich gut singen kann.

Weiter ging es mit "Kill The Director" und "Moving To New York" und alles drehte durch während ich zur Absperrung eine Hassliebe aufbaute. Doch da dies ja nicht mein erstes Konzert an der geliebten Absperrung ist, weiß ich bereits mit ihr umzugehen.
Ich tanzte also glücklich vor mich hin und vor mir tanzte Tord und erfreute sich am Publikum und dann anscheinend auch an mir, denn er sendete mir immer öfters ein Lächeln entgegen und erfreute sich an meinen Tanzparaden, soweit die Absperrung und Menge im Rücken mich ließ.
Here Comes The Anxiety:

Tord raste also immer wieder die Verstärker hoch und wurde von einem Band immer wieder zurückgezogen. Wir wollen uns ja auch nicht vorstellen, was passiert wäre wenn er in seiner Schnelligkeit das Gleichgewicht verloren hätte. Leider konnte man die Wombats mit ihrem Akzent und der schlechten Soundqualität nur schwer verstehen. Und so lachten die 3 sich des öfteren alleine über die Witze kaputt, die der durchgehend redende Dan in die Runde brachte. Allgemein hatte dieses Konzert kein Leck an Witzen und so brachte Dan auch den Aufruf wie er im Lied "Let's Twist Again" vorkommt. Leider verstand ich nicht ganz wie er ihn umgetextet hatte. Aber es machte nicht denn es war einfach lustig dauernd mit ihm und Murph "Noooo" und am Ende schließlich "Yeaaaah" zu rufen. Dan konnte nicht mehr vor Lachen als er dies brachte und Murph schien auch so zu schauen alsob sie es bei ihren Auftritten noch nicht gebracht hätten. Wer das "Fight"-video der Wombats auf youtube kennt, der wird sich bestimmt gefragt haben ob Murph und Dan sich wieder gegenseitig geneckt haben und weil dies auch vorhanden war, konnte man sich endgültig sicher sein, die Wombats sind eine fantastische Truppe. Und dann kam es. Da ich ihr Wombatmaskottchen Cherub sehr vermisst hatte und mich sehr über das auch am Anfang erwähnte Plüschtier in Form eines Hundes verwunderte, klärte Murph das Publikum auf. Dazu habe ich auch noch ein schönes Video für euch. Er stellte die Frage, ob dieser talentierte Hund vielleicht das neue Maskottchen der Wombats werden sollte. Schaut es euch an. Es ist herrlich!

Noch ein paar weitere Lieder und dann kam für mich das überraschendste und auch der Highlight des Abends. Die Wombats spielten Little Miss Pipedream. Die einzige Ballade ihres Albums. Tord sollte ans Keyboard. Dan spielte die Harmonika und das Schlagzeug und Murph die Gitarre. Als er mit singen loslegte schaute Tord mich von dort oben an und zeigte bei "i think the postman intercepts everything i try to say to you" auf mich und weil ich gleichzeitig auf ihn zeigte ließ sich das Lachen bei dieser wunderschönen Ballade nicht zurückhalten. Dann begab er sich ans Klavier und ich mich ans Filmen für euch. Singt Murph nicht schön?

Bei "Let's Dance To Joy Divison" wurden dann die Discolichter angemacht und Murph aktivierte den Hund, der seine Arme und Ohren, wie ja bereits im Video gezeigt, bewegte. Okay. Da ging es nun wirklich endgültig ab. Wie den ganzen Abend und doch viel mehr zogen die Security-Männer Crowdsurfende Jugendliche aus der Menge. Wir hatten ein unglaubliches Glück den nettesten vor uns zu haben und so versorgte er uns durchgehend mit Wasser. Nach dem Lied verließen die Wombats die Bühne und winkten glücklich dem Publikum. Tord winkte mir nocheinmal extra zu. Hurra! Aber weil noch zwei Hits fehlten kamen sie natürlich nach lauten Zugaberufen wieder und gaben "My Last Wedding" und schließlich "Backfire At The Disco" von sich, wo am ende Tord und Murph völlig durchdrehten und Mikros und Sonstiges, was im Weg stand, umkickten. Dann hieß es Goodbye Wombats. Murph entschied sich für den Weg an der Absperrung vorbei und Dan warf seine Sticks und sein Handtuch ins Publikum. Tord wollte mir seine Setliste schenken, doch diese wurde mir dann leider entrissen. Mit einer traurigen Geste zeigte er mir, dass er nichts anderes machen konnte. Ich antwortete mit einer "da kann man nichts machen"-Geste. Kann man ja auch nicht. Schön war es trotzdem. Und wenigstens bekam die Jule sein Plektrum.
Leider spielten die Wombats sehr kurz. Knapp eine Stunde. Doch bei nur einem Album und zwei neueingebrachten Liedern, die übrigens wieder sehr melodisch waren, sodass ich beim einen schon fast mitsingen konnte, war es ihnen von meiner Seite nicht übel zu nehmen.

Tja. Nun werdet ihr euch denken, dass der Abend vorbei war. Wie es ja meist nach Konzerten üblich ist. Nun ja. Nach dem Wombatskonzert hieß es wie auch schon bei den Rifles "Bronco Club". Indie-Tanzmusik vom Feinsten.

Alles in allem lässt sich der Abend nur loben! Zu guter Letzt ein paar schöne Fotos der Liverpooler (hierbei muss ich leider sagen, dass ich Dan nur ganz schwer fotografieren konnte und Blitz verboten war ):


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