Eindrücke.

Wow. Es scheint, als ob immer mehr Menschen unseren Blog lesen. Das ist wunderbar. Wir freuen uns über jeden!
Bevor hier bald mein 1000 Robota Bericht erscheint, habe ich noch ein paar wunderbare Lieder, die ich euch ans Herz legen möchte. Genießt sie (:

Brockdorff Klang Labor- Wenn du willst:


Friendly Fires- Jump in the pool:


Gisbert zu Knyphausen- Sommertag:


Plastic Operator- Folder


Sehr elektrisch heute... komischerweise.

5.10.2008 PeterLicht im Mousonturm, Frankfurt

"Mensch mensch mensch" werdet ihr euch jetzt wahrscheinlich denken, "die Damen von diesem Blog haben sich mal wieder enorme Zeit gelassen".
Und ich muss sagen: Ja das stimmt. PeterLicht ist nun über eine Woche her und nichts taucht auf. Das tut mir auch wirklich sehr leid. Doch das Konzert des unbekannten (bezieht sich jetzt natürlich auf persönliche Angaben) Kölner Electropopmusikers war so wunderbar, dass ich mich nicht traute es in Wörter zu fassen und so die besondere Stimmung und Atmosphäre zu zerstören. Ein besonderes Konzert benötigt einen besonderen Bericht. Und so werde ich jetzt nichts über PeterLicht schreiben.
Denn der Herr Licht, der will das nicht.
Wir durften ihn sehen. Und ich kann nur sagen: ein normaler Mensch. "Na toll", denkt ihr euch jetzt, "dann kann sie ihn doch ein bisschen beschreiben". Nein, dies kann ich leider nicht. Denn sonst würde ich das Besondere am Unbesonderen dieses Konzertes nehmen. Meiner Ansicht nach war der werte Herr immer Etwas annormales, geniales... ihn als "Normalomenschen" zu sehen unterstrich dies nur noch. Deswegen wenn ihr PeterLichts Gestalt sehen wollt, so solltet ihr wirklich auf eines seiner Konzerte gehen.
So. Gut. Nun zum Tag. Bevor wir uns zum Konzert begaben musizierten Helena und ich noch etwas bei mir zuhause. Eine ManMan-Coverversion kam raus und vielleicht gibt es sie ja bald zu hören. ;)
Dann ging es mit Carla nach Frankfurt. Alles lief super... die U-Bahn ins Ostend kam auch und als wir ankamen, wurde die Gegend erkundigt. Der Mousonturm war schnell gefunden und weil es ziemlich kalt war suchten wir ein schönes Café auf. Das Café Kante im alten Stil hatte leider gerade geschlossen und so flanierten wir erstmal eine Runde auf der Bergerstraße. Die Gegend fiel uns sofort als alternativ und künstlerisch auf und sprach uns somit sehr an. Also wenn ihr Frankfurt von einer wunderbaren Seite erleben wollt, ab ins Ostend!
Carla entdeckte dann an einer Ecke das Café Leidenschaft und überzeugte mich Chai Latte zu probieren, welche wirklich einmalig dort schmeckte. Der Kellner, den wir auch als Inhaber vermuten war unglaublich lieb und lächelte uns durchgehend an. Ihn fragten wir dann nach der Gegend und er bestätitgte uns unsere Vermutung über das Viertel. Er schien sich unglaublich wohl zu fühlen.
Dann war es auch schon 20 Uhr. Einlass war um 20.30 Uhr und so hieß es wieder "Umgebung abklappern, die Dritte!". Aber eigentlich ist abklappern das falsche Wort, denn wir fanden mitten auf einem Platz mit einem Café einen Spielplatz. Hurra! Das wurde ausgenutzt und so sprangen Helena und Carla auf eine sich drehende Platte. Als ich mich dann zur Carla dazugesellte wurde es etwas dramatischer... ich drohte hinunterzufallen und musste von Carla hochgezogen werden. Dann wurde noch etwas geschaukelt und um viertel nach acht ging es zum Mousonturm, der auch sofort seine Pforten öffnete und weg frei auf die Garderobe machte. Bei der Kontrolle wurden wir nochmal darauf hingewiesen keine Fotos zu machen, aber das ist ja klar und bekannt. Pünktlich um halb neun wurden die Türen zum Theatersaal des Mousonturms geöffnet. Wir begaben uns rein und es wurde auffällig dass die Besucher einer deutlich älteren Generation angehörten aber das ist ja egal, wir waren schließlich nicht wegen ihnen dort.
PeterLicht begann pünktlich um 21 Uhr mit "Räume räumen", ebenfalls der Opener des im September erschienenen Album "Melancholie und Gesellschaft". Das Licht war gedämmt, man konnte nur leichte Züge der Band und der Instrumente sehen und es breitete sich die Frage aus, ob das denn den Abend so bleibe. Das wäre doch sehr sehr schade.
"Räume räumen" gewann aufeinmal an unglaublicher Bedeutung. Viel mehr als auf dem Album begann man das Lied zu fühlen.

Der Raum ist voll doch keiner ist da. Das hier erreicht mich, erreicht mich nicht.

Zwar vermasselte der Schlagzeuger etwas das Theremin doch man konnte es ihm nicht richtig übel nehmen, viel zu sehr war man gefesselt von der Dunkelheit im Raum, der jungenhaften Stimme eines Herrn Lichts und des unglaublich guten Textes. Melancholie pur mitten in Gesellschaft Erwachsener. Dies hielt auch beim darauffolgenden "Heimkehrerlied" sowie bei "An meine Freunde vom leidenden Leben" an. Doch man spürte wie das Licht langsam heller wurde und "Das absolute Glück" (komplett erhellt) ließ einen dann tatsächlich Glück verspüren. Glück dieses wunderschöne Lied zu erleben, Glück dass die Pupillen sich doch noch ausruhen können und das Glück einer der wenigen Menschen zu sein, die PeterLicht jetzt doch tatsächlich gesehen haben. Auch löste sich bei dem Lied immer weiter die Spannung, die bei den vorherigen Liedern noch vorhanden war und so traute man sich bei Liedanfang auch mal reinzuklatschen. Dann kam Marketing und das Publikum lachte auf über den unglaublich guten Text. PeterLicht begrüßte alle und las daraufhin seinen Text "Viel hilft" vor, welcher auch im "Buch vom Ende des Kapitalismus" enthalten ist und durch seine Wahrheit an unglaublichem Witz punktet. Da der Text sehr lang ist, werde ich ihn hier jetzt nicht abbilden. Wenn er euch jedoch interessiert, so könnt ihr euch bei mir melden und ich sende euch diesen dann zu.
Lockerheit machte sich breit und dann brachte Herr Licht seinen "Benimmunterricht" und fügte hinzu, dass es bei dem letzten gemeinsamen Versuch nicht wirklich geklappt hatte. Und so gaben die Band und er sich unglaubliche Mühe das Lied schnell und Acappella vorzuführen. Dies brauchte ganze vier Mal und immer mehr trauten sich auch ein paar Zuschauer zum Mitsingen.
Ja die Band des gewehrten Herrn war ebenso besonders wie er selbst.
Der Keyboarder war unglaublich attraktiv auf seine Art und Weise. Er hatte ein wunderschönes Lächeln, welches er fast durchgehen einsetzte und strahlende Augen. Irgendwie vermittelte es mir den Eindruck, dass er heimlich die Fäden in der Hand hatte oder mindestens musste er die Patzer des Herrn Lichts immer wieder zurechtbiegen oder mit dessen Improvisationen zurecht kommen. Doch selbst das streifte er mit einem sanften Lächeln ab. Auch sang er bei den Liedern mit. Selbst wenn er auf seine Tasten haute war ein leichtes Playback auf seinen Lippen zu erkennen.
Der Schlagzeuger war neben PeterLicht mit Abstand am ulkigsten und sehr putzig. Er schien jeden Schlag zu spüren und verzog dementsprechend genießend sein Gesicht. Sein Schlagzeug war auch sehr sonderbar, da es unglaublich erweitert war und neben dem Drumset noch aus einer Theremin und einem Glockenspiel bestand.
Der Bassist schien der ruhigste der Truppe zu sein. Groß mit Buckel und die Haare vor'm Gesicht spielte er einen geblümten Bass. Helena empfand den Bass als den hässlichsten Bass, den sie je gesehen hatte, Carla fand ihn total schön, ich war hin und hergerissen. Auch streichte der Bassist auf seiner Gitarre. Ich hab sowas noch nie gesehen und war positiv überrascht, dass dies funktioniert.

Weiter ging das Konzert mit "Shiva". Ich fand es unglaublich schade, dass niemand der Erwachsenen so richtig zum Tanzen aufgelegt war. Doch spätestens bei diesem Lied war es mir egal und ich begann von Seite zu Seite zu wippen. In der zweiten Reihe ließen sich mehrere jüngere Damen, ich würde sagen sie waren Studentinnen, ebenfalls dazu verleiten. Helena und Carla eh. "Shiva" aus dem ersten Album "Vierzehn Lieder", welches HerrLicht unter heutigem Künstlernamen herausbrachte, hatte ich mir nie so richtig angehört und begann es aufeinmal unglaublich zu genießen. Eine Leichtigkeit machte sich breit. Und hinten in der Ecke begann ein älterer Mann "gelbe Sau" zu gröllen. Dieser ältere Mann rief den Abend desöfteren etwas rein und schien alle Texte zu können. Die Band schien ihn auch zu kennen, denn der Keyboarder lächelte ihn an und sendete ihm oft vielsagende Blicke.
Bei "Stilberatung" wurde dann richtig losgetanzt. Von meiner Seite. Die Erwachsenen. Nun ja die lasse ich wohl eher raus. Vielleicht war es ihnen einfach peinlich.
Beim "Trennungslied" begannen sich erste Fehler beim Übermensch PeterLicht einzuschleichen. Zweimal wiederholte er denselben Namen und auch brachte er die Strophen etwas durcheinander. Aber das machte ihn nur sympatischer.
Dann kamen die ironischen Lieder und eine unglaubliche Lustigkeit und Freude war zu spüren als PeterLicht die "Transsylvanische Verwandte" anstimmte und das Publikum (ja, die Erwachsenen) vor Freude losklatschten. Das ging zuerst gut, doch dann vergaß der Herr doch tatsächlich den Text einer der Lieder mit denen er bekannt wurde. "So und jetzt habe ich den Text vergessen" sang er rein und der Keyboarder lachte sich kaputt und versuchte die Situation so gut er konnte zu lenken. Genial! Das "tra la la" hatte er dann doch noch beherrscht und so wurde das Lied zum reinsten Spaß. Die Lustigkeit bekam durch "Fuzzipelz" dann ihren Höhepunkt. Wir drei konnten nicht mehr vor lachen und dann verhaute er auch noch das eh schon angekratzte Gitarrensolo und verzog dabei sein Gesicht. Die Band und wir konnten nicht mehr. Und wieder brachte PeterLicht eines seiner Lieder einfach viel besser als auf dem Album rüber, sodass selbst "Fuzzipelz" aufeinmal an Gefallen bei mir gewann. Es hätte nur noch die "Geschichte vom Sommer" gefehlt und man hätte den Herrn fast nicht mehr ernst genommen.
Dann spielte PeterLicht seine ganzen großen Hits, die sich einem um den Körper wickelten wie eine leichte Brise im Sommer. Sie taten einfach gut. Und so wurde dann getanzt und bei "Sonnendeck" laut mitgegröhlt. "Gerader Weg" war das letzte Lied vor der Zugabe und Herr Licht tanzte drauf los indem er dauernd nach vorne und hinten hüpfte. Es fehlte zwar etwas das Elektro aber die Version klang sowieso ganz anders als auf CD. Das "Es gibt" in der Überleitung zum Refrain wiederholte er endlos sodass ich es nicht unterlassen konnte eine Dj-Bewegung einzubringen. Es wurde auf den Boden gestampft und dann ratterte er den Refrain hinunter.
Dann verabschiedete sich die Band und Peter kam mit einem computergedruckten Text in der Hand zurück. Er ging um's "Wettentspannen" und keiner konnte mehr vor Lachen. In einer unglaublichen Coolness und mit einer Egal-Einstellung las er den Text vor. Ist nun mal so. Da kann man nichts machen. Nun ja. Die Band strahlte und spielte noch das "Lied vom Ende des Kapitalismus" sowie "Unsere Zeit". Wunderschön. Einzigartig. Verträumt. Dann verabschiedeten sie sich wieder. Das Publikum ließ nicht nach und so spielten sie noch "Zonen". Helena war der Ansicht, dass es kein passenderes Ende hätte geben können.
Alles in Allem spielte PeterLicht ohne Support fast zwei Stunden welche aus 24 Liedern und zwei Texten zusammengesetzt waren. Schließlich ließ man die Herren gehen, viel mehr hätten sie auch nicht spielen können, man sah ihnen den Abend an.


Ein völlig normaler Mensch stand an diesem Abend vor uns und es schien, dass gerade dies etwas unnormales an sich hatte. Er redete nicht viel und doch sagten seine Texte und das Überbringen dieser viel mehr aus. Vielleicht hätte man mehr tanzen können, doch vielleicht hätte dies dann auch die Stimmung kaputt gemacht. Wer weiß wann ich PeterLicht und seine liebevolle Band wiedersehen darf, doch wenn sie wiederkommen bin ich wieder dabei und die anderen beiden bestimmt auch.

Zum Schluss habe ich noch die Setlist für euch, auch wenn ich fast alle Lieder oben schon genannt habe.

1. Räume räumen
2. Heimkehrerlied
3. An meine Freunde vom leidenden Leben
4. Das absolute Glück
5. Marketing
6. Text "Viel hilft"
7. Benimmunterricht (Der Arbeigeberpräsident)
8. Shiva
9. Stratosphärenlieder
10. Stilberatung (Restsexualität)
11. Dein Tag/Reise zurück an den Anfang
12. Alles was du siehst gehört dir
13. Trennungslied
14. beipflichten
15. Die transsylvanische Verwandte
16. Fuzzipelz
17. Wir werden siegen
18. Safarinachmittag
19. Wettentspannen
20. Lied gegen die Schwerkraft
21. Sonnendeck
22. Gerader Weg
23. Text "Wettenspannen(?)"
24. Lied vom Ende des Kapitalismus
25. Unsere Zeit
26. Zonen

2.10.2008- The Wombats und Kitchen Knife Wife live im Schlachthof Wiesbaden

Die Wombats, im Oktober im Schlachthof. Es war der 4. April als ich diese Nachricht auf der Schlachthofinternetseite las. Höchsterfreut teilte ich dies Helena mit, wir machten uns seelisch auf das Rifleskonzert den daurauffolgenden Tage bereit. (übrigens auch auf diesem Blog enthalten) Doch die Zeit verging und immer mehr vergaß ich das Konzert bis sich schließlich einen Monat vorher keine Begleitung auffinden lies. Immer wieder liefen die Wombats als Hintergrundmusik in irgendeiner Fernsehsendung und meine Laune ging bergab. Doch Wombats in Wiesbaden und Caro nicht dabei... das passte einfach nicht. Und weil das Glück es gut mit mir wollte schrieb Jule mich 3 Tage vor dem Konzert an. Was ich denn am Donnerstag vorhätte und ob ich nicht Lust hätte die Ferien mit einem Konzert zu beginnen. Ja das hatte ich. Und wie erst. Am letzten Schultage vor den Herbstferien, der auch der Konzerttag war, machten Jule und ich uns zusammen mit Laura, Babsi und Tallulah auf den Weg die Karten zu kaufen. Es gab noch welche und wir waren sehr erleichtert. Dann einigten wir uns darauf uns um halb sechs vor dem 60/40 am Schlachthof zu treffen.
Ich war die Erste, die eintrudelte und so unterhielt ich mich noch mit dem lieben Sammelhans. Dem Hausmeister, Flaschenaufsammler und einfach die gute Seele des Schlachthofs. Er gab mir Knabberzeugs und war schon ganz begeistert von den netten und gutsingenden Wombats. 1000 von 2000 Karten wurden verkauft. Meiner Meinung nach sehr viel.
Dann traf Tallulah ein. Weil wir nicht ganz sicher waren wann denn Einlass war, begaben wir uns schonmal vor die Tür. Erste Reihe olé. Leider muss ich sagen, dass ich bei meiner Größe sonst auch keine andere Chance habe, den Act für den ich Geld ausgegeben habe, zu sehen. Später kamen auch noch die anderen 3 und wir entdeckten unser Wort des Tages: "individuell". Es war echt lustig anzusehen wie wirklich alle Menschen gleich aussahen. Doch genug davon. Einlass sollte um 19 Uhr sein. Funktionierte natürlich wie immer nicht pünktlich aber was soll's. So wurden wir eben im Regen nass. Nach dem Konzert würden wir eh wie das Letzte aussehen. Ich kam also in die Halle und stationierte uns an die Stelle, bei der ich Tord, den Bassisten, die meiner Meinung nach immer die tollsten sind, vermutete.
Kurz darauf legte auch schon Kitchen Knife Wife los. Eine wirklich sehr sehr sehr gut aussehende Vorband. Bei der bis auf den bildhübschen Keyboarder fast alle gleich aussahen. Australier. Ihre Musik klang live sehr gut. Zwar ein totaler Kontrast zu den Wombats aber doch entspannend und schön anzuhören, es fehlte vielleicht etwas der Höhepunkt in den Liedern. Irgendwie hatten Kitchen Knife Wife schon wieder etwas sehr ulkiges. Sie erinnerten mich stark an die 60er. Immer wieder sangen sie "badaba" oder ähnliches ins Mikrofon und bewegten ihre Köpfe dazu. Das Hawaii-/Flannelhemd des Keyboarders wollen wir mal rauslassen. Doch man konnte es ihnen irgendwie nicht übel nehmen.






Dann kam eine unbedingt zu erwähnende Umbauphase. Noch nie habe ich so eine gute Musikauswahl erlebt. Während alle auf die Wombats warteten, tanzten Jule und ich wie wild zu Noah and the Whale, Friendly Fires, Arctic Monkeys, sowie MGMT mit meinem Lieblingslied Kids. Ein Hoch auf den wunderbaren Menschen, der diese Auswahl getroffen hat!

Dann kamen die Wombats und die Bühne glich einem Kinderparadies. Hinten in der Ecke befand sich eine riesengroße (ich würde auf 4 Meter tippen) aufblasbare Eule und auf den Verstärkern, die übrigens auch sehr schön und bunt waren, befanden sich Zimmerdiscokugeln sowie ein Kuscheltier.
Die Herren begaben sich also auf die Bühne und meine Vermutung stellte sich als richtig heraus und Tord stand direkt vor mir. Dan (Schlagzeuger) und Murph (Sänger und Gitarrist) folgten ihm dann zu meiner Freude auch ans Mikrofon und legten mit ihrem Acapella-Song "Tales Of Girls, Boys and Marsupials" los. Ein sehr guter Anfang, der noch dazu bestätigte, dass jeder der 3 Liverpooler ziemlich gut singen kann.

Weiter ging es mit "Kill The Director" und "Moving To New York" und alles drehte durch während ich zur Absperrung eine Hassliebe aufbaute. Doch da dies ja nicht mein erstes Konzert an der geliebten Absperrung ist, weiß ich bereits mit ihr umzugehen.
Ich tanzte also glücklich vor mich hin und vor mir tanzte Tord und erfreute sich am Publikum und dann anscheinend auch an mir, denn er sendete mir immer öfters ein Lächeln entgegen und erfreute sich an meinen Tanzparaden, soweit die Absperrung und Menge im Rücken mich ließ.
Here Comes The Anxiety:

Tord raste also immer wieder die Verstärker hoch und wurde von einem Band immer wieder zurückgezogen. Wir wollen uns ja auch nicht vorstellen, was passiert wäre wenn er in seiner Schnelligkeit das Gleichgewicht verloren hätte. Leider konnte man die Wombats mit ihrem Akzent und der schlechten Soundqualität nur schwer verstehen. Und so lachten die 3 sich des öfteren alleine über die Witze kaputt, die der durchgehend redende Dan in die Runde brachte. Allgemein hatte dieses Konzert kein Leck an Witzen und so brachte Dan auch den Aufruf wie er im Lied "Let's Twist Again" vorkommt. Leider verstand ich nicht ganz wie er ihn umgetextet hatte. Aber es machte nicht denn es war einfach lustig dauernd mit ihm und Murph "Noooo" und am Ende schließlich "Yeaaaah" zu rufen. Dan konnte nicht mehr vor Lachen als er dies brachte und Murph schien auch so zu schauen alsob sie es bei ihren Auftritten noch nicht gebracht hätten. Wer das "Fight"-video der Wombats auf youtube kennt, der wird sich bestimmt gefragt haben ob Murph und Dan sich wieder gegenseitig geneckt haben und weil dies auch vorhanden war, konnte man sich endgültig sicher sein, die Wombats sind eine fantastische Truppe. Und dann kam es. Da ich ihr Wombatmaskottchen Cherub sehr vermisst hatte und mich sehr über das auch am Anfang erwähnte Plüschtier in Form eines Hundes verwunderte, klärte Murph das Publikum auf. Dazu habe ich auch noch ein schönes Video für euch. Er stellte die Frage, ob dieser talentierte Hund vielleicht das neue Maskottchen der Wombats werden sollte. Schaut es euch an. Es ist herrlich!

Noch ein paar weitere Lieder und dann kam für mich das überraschendste und auch der Highlight des Abends. Die Wombats spielten Little Miss Pipedream. Die einzige Ballade ihres Albums. Tord sollte ans Keyboard. Dan spielte die Harmonika und das Schlagzeug und Murph die Gitarre. Als er mit singen loslegte schaute Tord mich von dort oben an und zeigte bei "i think the postman intercepts everything i try to say to you" auf mich und weil ich gleichzeitig auf ihn zeigte ließ sich das Lachen bei dieser wunderschönen Ballade nicht zurückhalten. Dann begab er sich ans Klavier und ich mich ans Filmen für euch. Singt Murph nicht schön?

Bei "Let's Dance To Joy Divison" wurden dann die Discolichter angemacht und Murph aktivierte den Hund, der seine Arme und Ohren, wie ja bereits im Video gezeigt, bewegte. Okay. Da ging es nun wirklich endgültig ab. Wie den ganzen Abend und doch viel mehr zogen die Security-Männer Crowdsurfende Jugendliche aus der Menge. Wir hatten ein unglaubliches Glück den nettesten vor uns zu haben und so versorgte er uns durchgehend mit Wasser. Nach dem Lied verließen die Wombats die Bühne und winkten glücklich dem Publikum. Tord winkte mir nocheinmal extra zu. Hurra! Aber weil noch zwei Hits fehlten kamen sie natürlich nach lauten Zugaberufen wieder und gaben "My Last Wedding" und schließlich "Backfire At The Disco" von sich, wo am ende Tord und Murph völlig durchdrehten und Mikros und Sonstiges, was im Weg stand, umkickten. Dann hieß es Goodbye Wombats. Murph entschied sich für den Weg an der Absperrung vorbei und Dan warf seine Sticks und sein Handtuch ins Publikum. Tord wollte mir seine Setliste schenken, doch diese wurde mir dann leider entrissen. Mit einer traurigen Geste zeigte er mir, dass er nichts anderes machen konnte. Ich antwortete mit einer "da kann man nichts machen"-Geste. Kann man ja auch nicht. Schön war es trotzdem. Und wenigstens bekam die Jule sein Plektrum.
Leider spielten die Wombats sehr kurz. Knapp eine Stunde. Doch bei nur einem Album und zwei neueingebrachten Liedern, die übrigens wieder sehr melodisch waren, sodass ich beim einen schon fast mitsingen konnte, war es ihnen von meiner Seite nicht übel zu nehmen.

Tja. Nun werdet ihr euch denken, dass der Abend vorbei war. Wie es ja meist nach Konzerten üblich ist. Nun ja. Nach dem Wombatskonzert hieß es wie auch schon bei den Rifles "Bronco Club". Indie-Tanzmusik vom Feinsten.

Alles in allem lässt sich der Abend nur loben! Zu guter Letzt ein paar schöne Fotos der Liverpooler (hierbei muss ich leider sagen, dass ich Dan nur ganz schwer fotografieren konnte und Blitz verboten war ):


Konzertwochenende!

Holla!
Dieses Wochenende muss sich mein junger, kleiner Körper auf etwas gefasst machen!
Gestern mit den Wombats als Auftakt - der Bericht wird spätestens übermorgen hier erscheinen - startete ein Konzertwochenende der ganz verrückten Art!

Also wie gesagt:
- gestern 2.10. die wunderbaren Wombats mit einer genialen, wenn auch
kurzen Show im Schlachthof
- Konzert in der Kanakirche. soweit ich weiß ;)
- DavidAdams Band, die Band eines Schulkameraden, die ich zum 2. Mal
anschauen darf
- und zum krönenden Abschluss PeterLicht in Frankfurt im Mousonturm!

Also macht euch auf was gefasst, ich tu es auch ;)

#1 Morr Music Label Night mit Seabear+Borko im Schlachthof 30/09/08

Dieses Konzert lief auf der Schlachthof-Website unter dem Namen Morr Music Label Night. Morr Music ist ein nicht mehr ganz so kleines, aber immer noch sehr feines Berliner Plattenlabel. Folgende bekanntere Namen kann man vielleicht nennen: The Notwist, Múm, Electric President, Couch, The Go Find, People Press Play, Tied & Tickled Trio und Seabear. Schon vor vielen Monaten haben mich Seabear's unendlich leichtfüßige Songs in ihren Bann gezogen und so war ich begeistert, sie im Schlachthofprogramm zu finden.
Auch das Album der Vorband Borko - ebenfalls aus Reykjavik - hat mir so manchen Abend verschönert. Ich trudelte also mit einer Menge Vorfreude an diesem Abend ein und traf dort vor der Tür in der Kälte wartend Laura und Pascal. Ein Mann (der, wie sich später herausstellte, Borkos Gitarrist war) sprach uns auf Englisch an. Ob wir wüssten, wo es in der Nähe Kuchen zu kaufen gäbe. Dieser Akzent ist einfach unbeschreiblich sympathisch. Nach einer Weile Beratschlagung schickten wir ihn zu Real und ein paar Minuten später kam er glücklich und mit seinem Kuchen zurück.
Als wir reingingen, fühlte ich mich sofort wieder richtig wohl. Wie lang ich nicht in der Räucherkammer gewesen bin. Viel zu lang. Auf dem Boden vor der Bühne spielten wir lustige Kaffe-und-Kuchen-Spiele und die Laune stieg immer weiter.
Borko betraten die Bühne. Ein kleiner, dicklicher Mann mit Hornbrille und Gitarre und seine Band bestehend aus den typischen Holzfällerhemdträgern.
Sie begannen zu spielen und ich merkte sofort, dass es etwas ganz anderes war als auf Platte. Ich versuche mich an einer Playlist aus dem Gedächtnis:
Continental Love
Shoo Ba Ba
Spoonstabber
Dingdong Kingdom
Doo Doo Doo
Sushi Stakeout
Hondo&Borko
Herr Borko ist ein sehr spaßiger Mann. Seine Ansagen waren herrlich. 'this song is called shoo ba ba and it's a song about shoo and ba ba.' oder 'the next song is a political song. it's called dingdong kingdom and it's about lionel richie getting stuck in the lift.' Außerdem übte er sich, was ja sehr wichtig ist für seine Laufbahn als Musiker, im Crowd Controlling. 'when i say BOR you say KO!'
Trotz aller sympathischer Kauzigkeit werden die Lieder getragen von einer schweren Melancholie, wie man sie erwartet von einer Band aus Island, dem Land des dunklen dunklen Winters, aus Reykjavik, der City of Fear.
Beim letzten Lied kamen Seabear auf die Bühne, jeder von ihnen hatte sich etwas aus dem Backstageraum mitgenommen. Ein Klappkorkenzieher, eine Zahnbürste, ein Feuerlöscher und ganz viel Besteck. Rhythmisch klapperten und klopften sie herum und hatten ziemlich viel Spaß.

















Die Besetzung wechselte jetzt nur teilweise. Der Schlagzeuger und der Trompeter blieben auf der Bühne. (Die isländischen Musiker scheinen eine einzige große Familie zu sein. Die Musiker dieses Abends spielen unter anderem auch bei den befreundeten Bands Benni Hemm Hemm und Sigur Rós. Pascal und ich sind uns ziemlich sicher, dass sie dort in Reykjavik in ihrem Proberaum einen Zeitplan mit Namensschildchen haben, so wie im Tennisclub.) Seabear eröffneten den Auftritt mit meinem Lieblingssong, Arms. Der Sänger und Liederschreiber Sindri Mar Sigfússon (diese Namen, diese Namen!) stand mit seiner Gitarre direkt vor mir. Er schien völlig verzaubert. Er sagte kaum etwas, kündigte nur knapp die Songs an und starrte ansonsten versonnen auf einen Punkt an der Rückwand. Neben ihm ein Mädchen mit der Geige und der Mundharmonika, sie spielte wunderbar. Doch am tollsten fand ich das Mädchen am Keyboard. Sie trägt den schönen Namen Sóley und spielte außer dem Keyboard noch eine Menge anderer sehr interessanter Instrumente. Eine Setlist bekomme ich nicht mehr zusammen, alles verschwamm nach einer Zeit. Die Lieder Cat Piano, I Sing I Swim, Singing Arc, Hands Remember, sowie ein paar neue, noch unbekannte wurden gespielt. Als letztes dann das wunderbare Seashell, bei dem die Zuschauer zum Singen und 'go totally crazy' angehalten wurden. Gen Ende kamen dann die Herren Borko dazu und machten mit. Die Stimmung, die vorher noch träumerisch und melancholisch war, wandelte sich mit einem Mal in glückliche Ausgelassenheit. Alle klatschten und sangen und tanzten mit. Dieses letzte Lied hätte ewig so weitergehen können, so gut ging es mir. Und nachdem es dann zu Ende ging, wurde noch eine Zugabe verlangt, ebenfalls ein neues Lied: Lion Face Boy.
Sehr schön war das. (:

EVERYTHING I GIVE IS EVERYTHING THAT I KEEP
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Cat Piano, das einzige Video, das mir gelungen ist: